Inaktivität im Alter hat gravierende Folgen

Fitness, Gesundheit | Autor: Anke Sörensen | 22.01.2020

Inaktivität im Alter hat gravierende Folgen

Wer über sechzig Jahre alt ist, für den ist regelmäßige Bewegung noch wichtiger als bisher angenommen. Laut einer aktuellen Studie bauen gerade Menschen über 60 Jahre bereits nach zwei bewegungsarmen Wochen Muskelmasse ab.

Schrittreduktion zu Forschungszwecken

Die Forscher untersuchten zwei Gruppen aktiver Menschen mit normalerweise mehr als 10.000 Schritten täglich. Eine Gruppe bestand aus 26 jüngeren Menschen zwischen 20 und 36 Jahren, die andere aus 21 älteren Menschen im Alter von 54 bis 66 Jahren. Zwei Wochen lang mussten beide Gruppen ihre Aktivität deutlich einschränken, erlaubt waren nur 1.500 Schritte pro Tag.

Ergebnisse wissenschaftlich belegt

Nach diesen 14 Tagen wurden deutliche Veränderungen sichtbar: die Gruppe der jüngeren Teilnehmer hatte 0,43 ± 0,78 Kilo an Gesamtkörpermasse eingebüßt, magerere Beinmasse und Muskelqualität verloren sowie an Körperfett und intramuskulärem Fett zugelegt. Ebenso verhielt es sich bei der älteren Teilnehmergruppe, diese verlor 0,08 ± 0,76 Kilo an Muskelmasse.

Ebenfalls kritisch: In beiden Gruppen erhöhte sich der CTX-Spiegel, ein biochemischer Marker, der auf die Gefahr des Knochenabbaus hinweist. Signifikant nahmen auch die kardiorespiratorische Fitness und die Funktion der Mitochondrien – der zelleninternen Kraftwerke – ab.

Ältere Probanden stärker gefährdet

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass schon die kurzfristige Reduktion körperlicher Aktivität einen Abbau des Muskel-Skelett-Systems fördert. Obwohl diese Effekte sowohl ältere als auch jüngere Menschen betreffen, weisen die Forscher darauf hin, dass Inaktivität für ältere Menschen ein höheres Risiko bedeutet.

Das liegt zunächst an der Grundkondition, denn viele Menschen um die 60 bringen von vornherein mehr Körperfett auf die Waage und verfügen über weniger Muskelmasse – sie bauen darum im Verhältnis schneller ab.

Nach den zwei Wochen ließ bei den Älteren zusätzlich die Aufnahmekapazität der Muskeln für Sauerstoff deutlich mehr ab als bei der jüngeren Vergleichsgruppe, ebenso wie die kardiorespiratorische Fitness und die mitochondriale Funktion, die der Körper braucht, um aus der Atmung Energie zu gewinnen.

In Bewegung bleiben

Damit die Kombination aus Altern und körperlicher Inaktivität nicht zum Gesundheitsrisiko wird, raten die Studienautoren, an positiven Bewegungsgewohnheiten festzuhalten und sanfte Sportarten im Fitnessstudio, mehr als 10.000 Schritte gehen pro Tag und beispielsweise Wandern in den Alltag und die Freizeit zu integrieren.

 

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